Freitag, 19. Juni 2015

English Trad- Lesson 1


„What am I doing here?“, ...


Ja, was mach ich nur hier?

...hallte die Frage in meinem Kopf nach. Ein älterer Herr war es, der sie am Vortag in verzweifelter Tonlage und sehr britischem Akzent zu mir hinüberrief. Da kletterte ich gerade die Route „Flying Buttress“ (VD) am gleichnamigen 15 Meter hohen Gritstone-Pfeiler in Stanage Edge. Es war meine zweite Route in diesem Urlaub und meine zweite im berüchtigten Peak District überhaupt. Vor wenigen Stunden noch hatten wir auf europäischem Festland gestanden und jetzt schon hingen wir übermüdet, aber gut gelaunt in unseren ersten Routen. Der Brite, der eben noch das viel zu heiße Wetter trocken mit „The weather in England is always like this!“ kommentiert hatte, schien mittlerweile etwas an britischem Humor eingebüßt zu haben. Nachdem er im Nachstieg in Windeseile die Einstiegsplatte von „Flying Buttress Direct“ (E1 5b) hochgerannt war, stagnierte nun sein Fortkommen am Anfang des eindrucksvollen, von Querbändern durchzogenen Daches. „What am I doing here?“, hörte ich ihn erneut mich fragen und ich erzählte ihm, dass es mein erster Klettertag hier sei und ich mich wahnsinnig auf eben diese Route, in der er hinge, gefreut habe. Doch nun begänne ich, etwas zu zweifeln. Einige Versuche später bat der Brite seinen Partner, ihn abzulassen. Eigentlich hatten wir nach diesem anstrengenden Reisetag nur etwas Stanage-Luft schnuppern und ganz leicht klettern wollen. Doch dann hatte ich es doch wissen müssen und mich auch für den direkten Weg auf dieses Türmchen bereit gemacht. Meine eigentliche Sorge war die Einstiegsplatte gewesen, die laut Topo „unprotectable“ ist. Doch diese war tatsächlich schnell überwunden und die folgende Kletterei aus weiten Zügen an guten Griffen und perfekten Hook-Möglichkeiten machte so viel Spaß, dass ich mich schon kurze Zeit später total geflasht auf dem Gipfel des Flying Buttress wiederfand. Mein erster E-Point war gesammelt.


So steil, der "Flying Buttress"
Eroberung– 
„The Unconquerables“

„What am I doing here?“, hallt die Frage erneut durch meinen Kopf und holte mich aus den Tagträumereien von gestrigen Erfolgen ins Hier und Jetzt zurück. Ein Blick durch meine Beine hindurch lässt sie laut werden. Dort sehe ich meinen letzten Cam gute 2 Meter unter mir goldgelb in der Sonne blitzen, während mein rechter Zeige- und Mittelfinger sich tiefer und tiefer in eine seichte Dulle graben. Ich schiebe meinen vibrierenden Körper Zentimeter für Zentimeter weiter nach links oben und nähere so meine linke Hand dem gut aussehenden Seitgriff. Geschafft: Der Griff ist erreicht! Der Riss allerdings, der meinen rettenden Camelot aufnehmen soll, sträubt sich, während mein Arm dicker und dicker wird. „The Left Unconquerable” (E1 5b) heißt die Route, die mich in diese missliche Lage kommen lässt. „The well-protected crack …“, stand im Topo, „maybe your first E1 …” „No, but my last one!”, denke ich. Endlich findet mein Klemmgerät eine vertrauenerweckende Position, die mich die letzten, leichteren Meter absolvieren lässt. Oben angekommen überkommt mich eine tiefe Zufriedenheit, wie ich sie lange nicht mehr beim Klettern hatte. Eine Zufriedenheit, die süchtig machen kann.

Einfach himmlisch- Der "Heaven Crack"
Auch Heni hatte heute schon ihre Dosis bekommen. Es war der „Heaven Crack“ (VD), an dem sie ihre Jungfräulichkeit in Sachen „Trad-Klettern“ verlieren sollte. „The inviting flake-crack is climbed by a layback- jugfest …“ Das klang mehr als einladend. Und zudem war zu sehen, dass die von unten bis zum Ausstieg ziehende Rissschuppe Klemmgeräte aller Art geradezu gierig verschlucken würde. Also eine perfekte Initiationsroute. Nachdem Heni die Tour noch einmal im Vorstieg an den von mir gelegten Camelots probiert hatte, war es so weit. Alle Geräte wurden entfernt und Heni kletterte souverän ihre erste cleane Route.

Wieder waren es gerade mal drei Routen, die wir heute absolvierten. Trotzdem stapften wir befriedigt und überglücklich unserem wohlverdienten „Old Speckeled Hen“- Ale auf dem North Lees Campsite entgegen.

Auf den Spuren von „Hard Grit“
Beruhigende Geometrie im Burbage Valley
Das ist nun knapp zwei Wochen her.  Heni und ich lümmeln etwas wehmütig auf unseren Crashpads im Burbage Valley. Wir haben eben unsere allerletzten Kräfte in die allerletzten Kletterzüge dieses Trips investiert und nehmen nun innerlich Abschied von einem traumhaften Ort. Unsere Blicke schweifen nochmals durch das offene Tal, das in all seinen prächtigen Farben eher gemalt als wirklich erscheint. Der mannshohe Farn, durch den wir uns so oft zum Wandfuß kämpfen mussten, leuchtet in einem tiefen, satten Grün, wohingegen die blühende Erika die restlichen Flächen sanftlila erstrahlen lässt. Die landwirtschaftlich genutzten Hügel am Horizont weisen die gesamte Farbpalette von Gelb bis Grün auf. Die kleinen Steinmäuerchen teilen die gesamte Szenerie in geradezu beruhigende Geometrie auf. Unsere Gedanken reisen durch zwei Wochen voller Ereignisse, Eindrücke und toller Momente. 

Muss man gemacht haben: Abseilfahrt an einezlnem Cam
Hinter uns am Felsabbruch von Burbage Edge thronen Routen wie „Parthian Shot“  und „Meshuga“. Routen deren eindrucksvolle Begehungen von Seb Grieve – cineastisch festgehalten im Film „Hard Grit“ – meine frühere Einstellung zum englischen Klettern geprägt und in meinem Kletterumfeld einen regelrechten Mythos um diese Kletterdestination hat entstehen lassen. Ein Gebiet ohne einen einzigen Haken, noch nicht einmal Umlenker: Wie soll man da klarkommen? Seither rangiert Klettern im Peak District in meinem Kopf unter: „Echt cool! Muss ein richtiger Kletterer auch mal gemacht haben. Aber vielleicht nicht gerade morgen.“ 

Weniger aufregend aber auch schön: Marks Roof

Was hat uns also hierher zum Klettern verschlagen? Eigentlich war es ein Bouldertopo, der uns zunächst in Erwägung ziehen ließ, eine Reise auf die Insel zu unternehmen. Und wenn man schon mal da ist, könnte man ja auch mal eine gaaaanz leichte Route ausprobieren, damit man dieses Kapitel in seinem Kletterleben auch abgeschlossen hat. Also kaufte ich mir auch den Kletterführer für Stanage und begann, darin zu lesen. Je mehr ich las, desto mehr fesselten mich die Geschichte und die Geschichten dieses einen Felsriegels. Meine Liste an Routen, an denen ich mich dort versuchen wollte, wurde immer länger und ich wurde immer ungeduldiger, endlich im Peak zu sein. Als es dann schließlich in Richtung England losging, war klar, dass die Crashpads nur noch die zweite Geige hinter Friends und Keilen spielen würden. 

Picknick among „Friends“

Und nun am Ende eines traumhaften und doch so anderen Klettertrips schauen wir selbst auf jede Menge Geschichten zurück. Kein Kapitel ist abgeschlossen worden, sondern im Gegenteil: Ein neues in meinem schon langen Klettererdasein wurde geöffnet. Das Kapitel Trad-Klettern. Weniger die Tatsache, dass Klemmgeräte fixe Haken ersetzen, hat mich beeindruckt, sondern vielmehr eine Natürlichkeit, die in der Luft lag. Die Menschen, die am Fels zusammenkamen, waren so liebenswert unprätentiös. Man traf sich, wie zum sonntäglichen Picknick. Geklettert wurde nur nebenbei, ohne große Show. Eben einfach, weil der Fels dasteht. Und genauso, wie er da steht, wird er wieder verlassen. Ohne Haken, ohne Umlenker.

Knitteriges Männlein ganz Steil
So trafen wir am High Neb Buttress ein älteres Männlein. Ich hielt ihn für einen Wanderer und war schon beeindruckt, dass er den steilen Weg bis zum Wandfuß geschafft hatte. Er trug ein zerknautschtes Fischerhütchen und hatte einen Pullover um die Hüfte geknotet. Er fragte mich, ob wir hier klettern würden, was ich bejahte, um mich weiter meinem Material zu widmen. Als ich mich wieder umsah, sah ich das zerknautschte Männlein mit seinem zerknautschten Hütchen den „Inaccessible Crack“ (VS 4c) hochturnen: kein Seil, keine Sicherung, lediglich ein paar uralte Boreals an den Füßen. Da ich eben erst diese Route fluchend und zitternd hochgeeiert war, konnte ich dem Männlein nur staunend hinterherschauen, bis er über dem Felskopf verschwand. Auch diese Szenen wirken im Peak nicht darstellerisch, sondern natürlich. Wie wir später feststellen durften, trifft man hier auf Freizeitkletterer, die vor Arbeitsbeginn ein paar ungesicherte Klettermeter machen, wie auf Jogger im Kölner Rheinauhafen.



Erst wenn alle oben sind...
Als wir am dritten Tag erneut mit schwerem Gepäck den steilen Weg vom North-Lees-Campingplatz zu den Felsen von Stanage Edge hochzogen, hieß der Plan vor allem leicht und gemütlich klettern. Auch das lernten wir im Peak: Ein Tag, an dem kein toller Grad gezogen wurde, keine spektakulären Moves geschafft wurden, ist hier genauso erfüllend. Es zog uns wieder ins „Popular End“ wo uns heute der „Hollybush Crack“ (VD), der „Christmas Crack“ (HS 4b) und der „April Crack“ (HS 4b) einen schönen Tag bescheren sollten. Während ich mich am Einstieg des „Hollybush Cracks“ für die knapp zwölf Meter mit allem Gerät wappnete, das wir dabei hatten, zog wieder ein Solokletterer gemütlich seine Bahnen. Bis ich die erste Hand an den Fels legte, hatte er bereits drei Routen geklettert. Ich bevorzuge es trotzdem, diese herrliche Rissverschneidung reichlich mit Klemmgeräten zu bestücken, und arbeitete mich gemütlich in Richtung Gipfelplateau vor. Was mir am ersten Klettertag noch ein mulmiges Gefühl beschert hatte, wurde zur täglichen Routine geworden: der Standbau. Dazu lege ich einen Camelot in eine Felsspalte und eine extralange Bandschlinge um einen der vielen Grit-Blöcke, setze mich hieran gesichert gemütlich auf die Felskante und sichere Heni nach. Ich genieße den Ausblick über das Tal ebenso wie den Blick in das illustre Klettertreiben um mich herum. Unter dem fast meditativen Geläut von Keilen, Cowbell-Hexentrics und anderer Hardware sowie dem andauernden Mähen der Schafe arbeiten sich die Seilschaften mit sich und der Welt zufrieden die Wände empor, sortieren all ihr Gerät und trotten zum nächsten Abstieg zum Wandfuß, um von vorne zu beginnen. Auch diesen Aspekt des englischen Kletterns habe ich schnell lieben gelernt: Alles geht ein bisschen gemächlicher zu als anderswo. Geklettert wird meist als Seilschaft. Ob zu zweit oder zu dritt: Erst wenn alle oben sind, ist die Route abgeschlossen. 

Piazzen hilft nicht nur im Christmas-Crack
Verfrühte Weihnachts-geschenke und ganz viel Kletter- geschichte
Als Nächstes begeben wir uns zum viel gelobten und dem Sektor den Namen gebenden „Christmas Crack“. Wie wir erfahren, bilden sich vor dieser Route unabhängig vom Wetter jedes Jahr am 25.12. lange Schlangen, da sich bei den Locals die Tradition entwickelt hat, noch mal eben diese 15 Klettermeter zu absolvieren, während zu Hause der Braten schon in der Röhre brutzelt. Warum, dass weiß keiner mehr so richtig, aber wie ein wahres Weihnachtsgeschenk mitten im Sommer kam uns diese Traumroute auch vor. Ein durchgängiger Piaz-Riss führte uns in immer eleganter, aber leicht wackeliger Kletterei zum Gipfel. Den restlichen Klettertag blieben wir dieser Art der Kletterei treu. „Well protected“ oder „protectable“ sind die Zauberwörter im Topo, die einen wissen lassen, dass man seine diversen Klemm-Materialen gut und effektiv einsetzen kann. Zumeist sind es Risse, Rissverschneidungen und Rissschuppen, die mit diesem Prädikat aufwarten. 

Must Do: Die Uneroberbaren

Noch viele weiter Klassiker im Bereich VD bis HVS kletterten wir in den folgenden Tagen. So zum Beispiel auch die „Right Unconquerable“ (HVS 5a). Sowohl die linke, wie auch die rechte „Nicht zu erobernde“ Linie mussten ganze 17 Jahre auf ihre Eroberung warten. Wie die Silhouette des afrikanischen Kontinents legen sich die Strukturen dieser Routen auf die leicht überhängende Wand. Im Jahr 1932 entdeckte sie Eric Byne, benannte sie, um den Namen möglichst bald widerlegen zu können. Doch erst im Jahr 1949 gelang es Joe Brown, beide zu klettern.

Wesentlich angenehmer zu klettern und abzusichern wartet die rechte von beiden mit nicht minder toller Kletterei auf. Die durchgehende Piaz-Kletterei an einer faustgroßen Seit- und Untergriffschuppe ließ mich in einen derartigen Kletterfluss kommen, dass ich ganz erstaunt war, als ich plötzlich schon am Ausstieg stand. 

Bei genauem hinsehen sieht man das ausladende Dach
Nach einigen Tagen juckte es dann doch wieder in den Fingern und ich wollte noch mal die Herausforderung suchen. „Quietus“ (E2 5c) hießen die Klettermeter der Begierde. „The all-time great gritstone-roof …a real benchmark in any gritstoner´s career.“, so pries der Kletterführer diese spektakuläre Dachkletterei an. Und gelegen sein konnte sie nicht besser als am High Neb Buttress. Was Bas Cuvier für das Bouldern in Fontainbleau ist, ist dieser Ort für das Klettern an Stanage Edge. Mehr als einmal wurden hier die Grenzen des Kletterbaren verschoben. Nicht zuletzt mit dem „Last great problem“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dem „High Neb Buttress Direct“ (VS 4c). Der Norweger Ivar Berg war es, der dem lokalen Helden des Peak-Kletterns H. M. Kelly die erste Begehung vor der Nase wegschnappte. Dieser hatte sich die Route systematisch im Toprope erarbeitet und fühlte sich nun bereit, den Durchstieg zu versuchen. Als er eines Sonntags im Jahr 1914 morgens am High Neb auftauchte, fand er den zufriedenen Norweger Ivar Berg, der die Nacht dort campiert hatte und morgens nichts ahnend den „High Neb Buttress Direct“ solo onsight erstbegangen hatte.

„Quietus“, das wählerische Rissmonster
Für mich aber sollte es „Quietus“ sein. Ein wenig nervös stieg ich in die Route ein. Ob wohl ein Flash möglich wäre? Dann müsste ich zumindest kein zweites Mal in dieses beeindruckende Dach. Ich hatte in etwa eine Vorstellung, welche Cams und Keile ich wohin legen wollte. Bis zum Dach sollten es möglichst wenige sein, damit sich die Seilreibung in Grenzen hielt. Doch schon nach den ersten Metern wird die Kletterei über den ersten Überhang wesentlich wackeliger, als ich es vermutet hatte. Mein 0,3er-Cam, dem eigentlich ein Platz im Dachriss zugedacht war, verschwindet in einem viel zu flachen Riss. „Der hält doch nie!“ Und der 0,1er wird im eigentlich benötigten Untergriff versenkt. „Das fängt ja super an!“, fluche ich innerlich und mein Nervenkostüm bekommt die ersten Risse. Auf schlechten Tritten in einer überhängenden Verschneidung hängend, versuche ich, Millimeter für Millimeter an Höhe zu gewinnen, um endlich den guten Riss und somit das rettende Placement zu erreichen. Nach einigen Zügen und diverse Klemmgeräte später finde ich mich unter dem Dach auf einer No-Hand-Platte stehend wieder. Meine Souveränität in Sachen Trad-Klettern hat bereits massiv gelitten und mit einem Blick auf den über mir liegenden Dachriss wird mir schmerzlich bewusst, dass ich sämtliches Material, das ich nun brauche, in mein bisheriges Überleben investiert habe. „Dann muss der 0,5er eben reichen. Über dem Dach kann ich bestimmt noch was unterbringen“, versuche ich, mir neuen Mut zu machen. Ich kletterte das Dach an und platzierte meine lila Hoffnung. Die kommenden Züge sind nicht gerade schwer, aber mit wilden Hooks auf Kopfhöhe auch nicht eben unspektakulär. Mit jedem Zug geht mein Blick wieder zu meiner einzigen Sicherung im Dach und mit jedem Blick scheint diese an Solidität zu verlieren. Schließlich hangele ich an der riesigen Schuppe zurück zum Dachwinkel und klemme aus Mangel an Alternativen einen Keil dazu. Und wieder die Henkelpassage bis zur Dachlippe. Ist der Riss darüber breiter? Große Camelots habe ich noch in Massen am Gurt. Ein Blick verrät mir, dass nichts davon passen wird, doch aus purer Verzweiflung probiere ich alles aus, was noch am Gurt baumelt. Ein schlechter Cam und ein windiger Keil: Das ist in meinem Kopf eine einfache Gleichung. Mit aufsteigender Panik mache ich mich daran, mit meinen inzwischen betonharten Armen die Hangelpassage zurückzuklettern und die rettende No-Hand-Platte zu erreichen. „Erst mal durchschnaufen. Noch bist du im Flash-Versuch.“ Also beginne ich, die Platte abzuklettern, so weit es geht, mir einen 0,4er-Cam unter mir zu angeln und durch einen Keil zu ersetzen. Ob das Rumbasteln an den letzten vertrauensgebenden Placements eine gute Idee ist, frage ich mich glücklicherweise nicht, denn meine Nerven liegen schon ziemlich blank. Nachdem auch meine Arme wieder einsatzbereit sind, starte ich einen neuen Versuch, klettere die mir so vertraut gewordenen Meter wieder hinaus zur Dachkante, schiebe den 0,4er-Cam in den Riss vor meiner Nase und setze endlich zu der vermuteten Krux-Passage an. Ich schnappe so hoch wie möglich in den linken der beiden Risse und finde mich Sekunden später im Seil an meinem 0,4er hängend wieder. Ob die Erleichterung über die haltende Sicherung oder die Enttäuschung über den nicht geschafften Flash größer war, kann ich klar mit Ersterem Beantworten. Auch wenn ich diese Route in diesem Urlaub nicht mehr geklettert habe, war sie eine der tollsten, die ich probiert habe.


Kulinarische Rettung für den Rheinländer
„What am I doing here?“ Diese Frage können wir in der untergehenden Sonne im Burbage Valley sitzend ganz klar beantworten: „Having a really good time on gritstone!“ Mit dem Mythos über das englische Klettern konnten wir aufräumen, mit dem über englisches Essen leider nicht. Aber wir schmieden jetzt schon Pläne für den nächsten Trip in den Peak District.